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Darmerkrankung

Was ist Colitis ulcerosa?

Colitis ulcerosa gehört zu den CED (Chronisch entzündlichen Darmerkrankungen). Im Gegensatz zu Morbus Crohn gibt es hier Chancen auf Heilung, auch wenn diese selten ist.  

Bei der Krankheit ist im Regelfall ein Teil des Enddarms – der wiederum ein Teil des Dickdarms ist – betroffen, genauer das Rektum. Bei Colitis ulcerosa bilden sich im Rektum Entzündungen und Geschwüre, die zu blutigem Durchfall, Magenkrämpfen und Fieber führen. Auch das Darmkrebsrisiko steigt.1

Ursachen für Colitis ulcerosa

Wo genau die Ursache für Colitis ulcerosa liegt, ist nicht abschließend geklärt. Es gibt Vermutungen, dass ein überaktives Immunsystem zu den Entzündungen führen kann. Sicher ist, dass Colitis ulcerosa vererbbar ist.

Raucher, die bei Morbus Crohn zur Risikogruppe gehören, sind von Colitis ulcerosa kurioserweise seltener betroffen als Nichtraucher. Wie dieser kausale Zusammenhang zustande kommt, ist allerdings noch Stoff für Spekulationen. Ansonsten kann Colitis ulcerosa jeden treffen.

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Üblicherweise erkranken Betroffene allerdings zwischen dem 14. und dem 24. Lebensjahr. Verbreitung findet die Krankheit vor allem im nordeuropäischen und angelsächsischen Raum.2

Colitis ulcerosa muss nicht auf den Enddarm begrenzt bleiben. Obwohl es dort häufig seinen Anfang nimmt, kann die Krankheit in den gesamten Dickdarm wuchern. Der Dünndarm bleibt im Regelfall verschont, im Gegensatz zu Morbus Crohn bilden sich auch keine Fisteln oder Abszesse.

Symptome

Colitis ulcerosa macht sich in Schüben bemerkbar. Die Attacken unterscheiden sich in Länge und Intensität, haben aber meist ähnliche Symptome. Dazu gehören Fieber, Magenkrämpfe und der typische Durchfall.

Der ungewollt weiche Stuhl führt dabei oft Blut oder Schleim mit. Eingeleitet werden die Attacken häufig von vermehrtem Stuhldrang. Der Stuhl ist teils bereits blutig. Die Intensität kann mit den befallenen Darmabschnitten zusammenhängen. Ist nur der End- und Sigmadarm betroffen, kann der Stuhl auch hart sein, ist jedoch mit Schleim und/oder Blut durchsetzt. Das allgemeine Krankheitsempfinden (etwa Fieber) ist nur leicht.

Bei einem Befall auch höher gelegener Dickdarmabschnitte können die Symptome wesentlich drastischer ausfallen: Betroffene quälen dann langanhaltende Krämpfe, die vom Magen auch auf andere Muskeln übergreifen können. Die Stuhlgangfrequenz ist hoch und Schleim, Blut oder Eiter sind mit abgängig. Der Schub kann begleitet werden von hohem Fieber.

Wie lange eine Episode dauert und wie intensiv sie ausfällt, ist nur schwer einzugrenzen. Die Ungewissheit, wann die nächste Attacke kommt, ist ein weiterer erschwerender Faktor für Betroffene.3

Teilweise kann eine Colitis ulcerosa auch zu Blutungen führen. Jeder 10. Patient erfährt einen massiven ersten Schub, der unbedingt der Behandlung in einem Krankenhaus bedarf: In diesem Fall spricht man von einer fulminanten Kolitis.

Der Darm reißt oder verschließt sich, was beides dramatische Folgen haben kann.

Ein Darmriss, auch Perforation genannt, spült Darmbakterien in den Körper, die zu schwerwiegenden Infektionen führen können – meist im Bauchfell; eine solche, unter dem Namen Peritonitis bekannte Bauchfellentzündung kann tödlich verlaufen. Ein Darmverschluss stoppt die Bewegung des Verdauungstraktes, der Stuhl im Darm wird also nicht mehr weiter befördert und staut sich – der Bauch bläht sich auf.4

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Diagnose

Die Diagnose einer Colitis ulcerosa ist für Patienten der erste Schritt. Der behandelnde Arzt schließt dazu – wie bei der CED-Diagnostizierung üblich – zunächst andere mögliche Krankheiten aus (bspw. Darmkrebs oder eine bakterielle Infektion). Dazu sind Stuhlproben unerlässlich, auch ein Bluttest und eine Sigmoidoskopie sind wahrscheinlich.

Bei einer solchen wird der Sigmadarm genannte Abschnitt des Dickdarms untersucht. Röntgenaufnahmen werden nur außerhalb eines aktiven Schubs durchgeführt.5

Im Gegensatz zu Morbus Crohn ist etwa jeder 10. Patient nach dem ersten Schub vollständig geheilt. Bei anderen variiert die Schwere der nachfolgenden Attacken teils erheblich. 30% der Colitis-ulcerosa-Betroffenen sind im Verlauf der Krankheit auf eine Operation angewiesen.  

Behandelt wird eine Colitis ulcerosa medikamentös

Gegen Blutarmut: Da der menschliche Körper bei Colitis-ulcerosa-Schüben viel Blut ausscheidet, ist eine Versorgung mit Eisen wichtig, um den Bluthaushalt wieder in Balance zu bringen. 

Gegen Entzündungen: Gegen Entzündungen werden bei Colitis ulcerosa Aminosalizylate eingesetzt. Diese helfen auch, neuen Krankheitsschüben vorzubeugen. Bekannte Aminosalizylate sind etwa Sulfasalazin, Mesalamin oder Olsalazin. Hilfreich vor allem bei leichten Formen der Colitis ulcerosa.

Zur Verbesserung der allgemeinen Befindlichkeit werden bei mittelschweren Erkrankungen häufig Kortikosteroide verabreicht, bspw. Prednison. Eine Einnahme über längere Zeit bringt allerdings sehr häufig Nebenwirkungen mit sich.6

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Gegen Durchfall: Präparate wie Loperamid verlangsamen die Darmpassage und geben dem Körper so Zeit, Wasser zur Verdickung aufzunehmen. 

Biologika: Tumornekrosefaktor-Hemmer heißt das Zauberwort bei Präparaten wie Infliximab. Intravenös verabreicht, helfen TNF-Hemmer vor allem Personen, bei denen Kortikosteroide wenig oder gar nicht anschlagen. Die Einnahme von TNF-Hemmern wird häufig von Nebenwirkungen begleitet. 

Immunsuppressiva: Setzen beim Immunsystem an. Wird dessen Überaktivität gedämpft, können die Entzündungen abheilen. Immunsuppressiva wie Azathioprin oder Mercaptopurin sind effektiv, brauchen aber eine lange Anlaufphase, um zu wirken. Auch sie zeitigen mitunter schwere Nebenwirkungen. 

Ernährung: Ballaststoffarme Ernährung kann die malträtierte Darmwand schonen, manchmal ist auch eine milchfreie Ernährung hilfreich, die Beschwerden zu lindern, genauso wie die Zufuhr von Kalzium und Vitamin D.  

Hilft Cannabis bei Colitis ulcerosa? 

Ja. Davon gehen zumindest die meisten Studien in dem Bereich aus (zum Beispiel diese hier: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29538683 ).

Die beiden relevanten Cannabinoide im Cannabis sind das psychoaktive THC und das nicht psychoaktive CBD. THC ist verantwortlich für den Rausch, der beim gewöhnlichen Cannabiskonsum entsteht und der Grund für die restriktive Cannabis-Gesetzgebung in Deutschland.

CBD hingegen ist hierzulande legal, verursacht auch keinen Rausch. Der Verkauf erfolgt zumeist in Tröpfchen- oder Ölform. 

Wichtig: Bitte kaufen Sie nicht irgendein CBD-Öl im Internet. Hier gibt es einfach zu viele schwarze Schafe.
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Aber warum helfen THC und CBD überhaupt bei chronischen entzündlichen Darmerkrankungen? 

Seit 1988 wissen Forscher, dass unser Körper eine Vielzahl an Cannabinoid-Rezeptoren besitzt. Auch im Darm. CB1 und CB2 werden dort durch vom Körper selbst produzierte Cannabinoide versorgt – sogenannte Endocannabinoide.

Bei Menschen mit Colitis ulcerosa aber zerstören die überaktiven Immunzellen die körpereigene Cannabinoidarmee.

Ersatz muss dann von außen kommen: Mit der Zufuhr von THC und CBD können die CB1- und CB2-Rezeptoren wieder aktiviert werden, was zu einer deutlichen Linderung der allermeisten Symptome führt.7

Schon jetzt besagen Untersuchungen, dass in Nordamerika 15% der Morbus-Crohn- und Colitis-ulcerosa-Patienten Cannabis konsumieren, um ihre Schmerzen zu lindern. In Deutschland ist immerhin die Versorgung mit CBD gesichert.

Wichtig: Wie oben bereits erwähnt: Bitte kaufen Sie nicht irgendein CBD-Öl im Internet. Hier gibt es einfach zu viele schwarze Schafe.

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Ein besonderer Vorteil gegenüber anderen CED-Medikamenten ist das vergleichsweise geringe Auftreten von Nebenwirkungen, weshalb Colitis-ulcerosa-Patienten gut beraten sind, eine CBD-Behandlung in Erwägung zu ziehen.8

Renate Becker – Reizdarmselbsthilfe

Renate Becker

Gründerin reizdarmselbsthilfe.org

Frau Becker hat das Selbsthilfe-Portal „Reizdarmselbsthilfe“ gegründet und freut sich auf Ihre Fragen und Kommentare an info[at]reizdarmselbsthilfe.org.