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Reizdarm

Helfen Probiotika gegen Reizdarmbeschwerden?

Der Einsatz von Probiotika bei der Behandlung des Reizdarmsyndroms ist heutzutage umstritten, da ihre Wirkung nicht klar bemessen werden kann. Bei Probiotika handelt es sich um gutartige Bakterien, die unsere Darmflora im Normalfall bevölkern, beim Reizdarmsyndrom jedoch fehlen können.

Ihre wohl bekanntesten Vertreter sind die Milchsäurebakterien Lactobazillus und Bifidobakterium. Bei der Reizdarmbehandlung kommen vor allem diese beiden Spezies zum Einsatz.1

Auf sie wird auch in der Reizdarmleitlinie der DGVS und DGNM Bezug genommen.2 Das Orientierungswerk geht davon aus, dass Probiotika einen symptomlindernden Effekt bei Reizdarmbeschwerden haben, Bakterienstamm und Reizdarmsyndrom-Typ jedoch ausschlaggebend sind für eine Wirkung. “[D]ie Wahl des Stammes [erfolgt] nach der Symptomatik”, heißt es in Statement 5-1-7.

Welche Probiatika bei welchen Symptomen? Aktuelle Studien helfen weiter

Für den praktischen Einsatz von Probiotika birgt das natürlich einige Schwierigkeiten. Denn solange bestimmte Bakterienstämme noch nicht bei bestimmten Krankheitszeichen getestet wurden, kann nicht exakt bestimmt werden, welche Probiotika bei welchem Reozdarmsyndrom-Typ bzw. welchen Symptomen helfen.

Der bisherige Fundus an Studien gibt jedoch Grund zur Hoffnung: Insbesondere der Lactobazillus plantarum und die Bifidobakterienstämme bifidus, breve und infantis haben in Untersuchungen durchaus positive Ergebnisse erzielt – stets assoziiert mit einer bestimmten Symptomatik.

Hinzu kommt, dass auch die Kombination verschiedener Probiotika untereinander einen Einfluss auf ihre Wirkung im Darm haben, diese entweder schmälern oder verstärken. Deshalb werden immer häufiger auch Kombinations-Probiotika getestet. 3

Eine Möglichkeit, seine Darmflora einfach “auszutauschen”, ist die Stuhltransplantation. Mehr dazu erfahren Sie auch in unserem Artikel zu dem Thema Stuhltransplantation bei Reizdarm.

Mit Joghurt ins GlĂĽck? 

In Supermärkten finden sich heute wie selbstverständlich probiotischer Joghurt oder probiotische Joghurt-Drinks in den Regalen. Das zeigt schon mal: die Nachfrage ist da! Aber reicht es aus, einen probiotischen Joghurt zu löffeln, um sein Reizdarmsyndrom in den Griff zu bekommen?

Ein klares Ja können wir hier leider nicht äußern. Denn auch wenn viele Betroffene das Gefühl haben, der Joghurt würde ihre Darmbeschwerden lindern, sind die Probotiokamengen (etwa 1 Million pro Gramm) eigentlich zu gering, um die Darmflora wesentlich zu beeinflussen.

Und auch hier kommt natürlich das Grundproblem zum Tragen: Der probiotische Einheitsjoghurt vermag es kaum, einen adäquaten Probiotikamix für verschiedene Reizdarmtypen und -symptome bereitzustellen. In dieser Frage ist erneut die Forschung gefordert.4 – 6

Aktuell: CBD Ă–l bei Reizdarm? Studien machen Hoffnung, mehr dazu unter: www.reizdarmselbsthilfe.org/cbd-reizdarm

Lieber CBD statt Probiotika? 

CBD Reizdarm

Lässt sich Ihre Darmflora von den zugeführten Probiotika nicht beeindrucken, gibt es andere Möglichkeiten, Ihre Reizdarmsymptome in den Griff zu bekommen. Eine davon heißt CBD.

Die Forschung hat dem nicht-psychoaktiven Stoff der Cannabispflanze in den letzten Jahren eine schmerzlindernde und entspannende Wirkung bescheinigt. DafĂĽr sind insbesondere zwei Rezeptoren im Darm verantwortlich.

Welche Rolle sie spielen und wie effektiv sie Ihre Symptome lindern, erfahren Sie in unserem Artikel zu CBD & Reizdarm.

Wichtig: Bitte kaufen Sie nicht irgendein CBD-Ă–l im Internet. Hier gibt es einfach zu viele schwarze Schafe.
Einen Anbieter den wir bedenkenlos weiterempfehlen können und der bei unseren Mitglieder besonders beliebt ist, ist Nordic Oil.

Mehr zu den CBD-Produkten von Nordic Oil finden Sie auf der Webseite: www.nordicoil.de

Renate Becker – Reizdarmselbsthilfe

Renate Becker

GrĂĽnderin reizdarmselbsthilfe.org

Frau Becker hat das Selbsthilfe-Portal „Reizdarmselbsthilfe“ gegründet und freut sich auf Ihre Fragen und Kommentare an info[at]reizdarmselbsthilfe.org.


Verwendete Literatur und weitere Quellen

  • 1 https://www.darmflora-ratgeber.de/probiotika.html
  • 2 DGVS: Deutsche Gesellschaft fĂĽr Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten; DGNM: Deutsche Gesellschaft fĂĽr Neurogastroenterologie und Motilität
  • 3 https://www.dgvs.de/wp-content/uploads/2016/11/Leitlinie_Reizdarmsyndrom.pdf
  • 4 https://www.reizdarmtherapie.net/behandlung/darmflora/probiotika/
  • 5 https://www.apotheken-umschau.de/Reizdarm/Wie-Probiotika-gegen-Reizdarm-helfen-524697.html
  • 6 https://www.oekotest.de/essen-trinken/14-probiotische-Joghurts-im-Test_93758_1.html