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Reizdarm

Wie wird Reizdarm diagnostiziert?

Einen Reizdarm zu diagnostizieren, ist nicht immer einfach. Die körperliche Ursachen können nicht immer exakt bestimmt werden.

Die Definition eines Reizdarms ist also einigermaĂźen schwierig.

Bei der Bestimmung helfen, sollen die sogenannten sogenannten Rom-Kriterien – benannt nach einem ärztlichen Symposium, das erstmals 1992 in der italienischen Hauptstadt tagte. 

Seit 1992 wurden die Kriterien immer wieder überarbeitet. Die aktuelle Version, ROM IV, wurde 2016 beschlossen und zeichnet sich in erster Linie durch zwei Veränderungen aus:

  • Was als Reizdarm gilt, wurde enger definiert – auch wenn hier noch immer ein groĂźer Spielraum besteht.
  • Ein Reizdarm wird nicht mehr auf eine „funktionelle Störung“ zurĂĽckgefĂĽhrt – es wird also keine Ursache ohne körperliche/organische Veränderung mehr vermutet.

Orientieren wir uns an dieser engeren Definition und den neuen Richtlinien, können diese Symptome Zeichen für einen Reizdarm sein:

Was hilft bei Reizdarm wirklich?

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ROM IV

Wichtig: Andere Erkrankungen werden – soweit dies möglich ist – vor der Diagnose ausgeschlossen. Die Beschwerden müssen bereits seit mind. 3 Monaten bestehen. Symptombeginn vor mehr als sechs Monaten

Wiederkehrende Abdominalschmerzen durchschnittlich
einmal pro Woche assoziiert mit mindestens einem der
folgenden Faktoren:

  • assoziiert mit der Stuhlentleerung
  • assoziiert mit einer Veränderung der Stuhlgewohnheiten
  • assoziiert mit einer Veränderung der Stuhlkonsistenz

Welche Untertypen von Reizdarm gibt es?

Ein Reizdarm wird häufig von Blähungen und einem Blähbauch begleitet. Betroffene klagen auch darüber, das Gefühl eines „blockierten“ Darms zu haben.

Um die verschiedenen Untertypen eines Reizdarms zu kategorisieren, existiert dieses Aufteilungsraster:

  1. Reizdarmsyndrom mit Durchfall: Bauchkrämpfe und/oder –schmerzen vor durchfallartigem Stuhlgang – Erkrankte neigen zu Angsterleben, Gewichtsverlust und Darmentzündungen. Nahrungsunverträglichkeiten können ebenfalls beteiligt sein.
  2. Reizdarmsyndrom mit Verstopfung: Starke Verstopfung, „blockierter“ Darm, häufig begleitet von einem Blähbauch und schmerzhaften Blähungen oder Stuhlgang sowie Gewichtszunahme.
  3. Alternierendes („klassisches“) Reizdarmsyndrom: Längere Phasen der Verstopfung werden von Durchfall-Episoden abgelöst. Oft gepaart mit Schmerzen und Blähungen.
  4. Postinfektiöses Reizdarmsyndrom: Beschwerden treten nach einer EntzĂĽndung bspw. des Darms auf, etwa nach einer Magen-Darm-Grippe. Das Immunsystem wird chronisch aktiviert und entzĂĽndlich.    
  5. Nicht kategorisierbares Reizdarmsyndrom: Schmerzen vor, während oder nach dem Stuhlgang, kann mit Blähbauch einhergehen. Häufigkeit oder Form des Stuhlgangs selbst sind aber nicht betroffen.

Was hilft bei Reizdarm weiter?

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Was macht der Arzt?

Bei der ärztlichen Untersuchung steht zunächst im Fokus, eine andere Ursache für die Erkrankung auszuschließen. Dazu wird sich der Arzt nach Vorerkrankungen erkundigen und auch Fragen zur Ernährung und den Symptomen generell stellen. Darüber hinaus wird er aber auch eigene Tests durchführen:

  • Bluttests werden sehr wahrscheinlich dazugehören, um bspw. Infektionen auszuschlieĂźen.
  • Auch Ultraschalluntersuchungen sind möglich, um Organveränderungen feststellen zu können.  
  • Eine Darmspiegelung (im Fachjargon Koloskopie genannt) kann dabei helfen, Erkrankungen der Darmschleimhaut aufzudecken. Darunter fallen etwa EntzĂĽndungen, Tumore oder Blutungen.
  • Eine sogenannte Röntgen-Kontrastuntersuchung kann ĂĽber Störungen des Verdauungskanals aufklären. 
  • Eine sogenannte Röntgen-Kontrastuntersuchung kann ĂĽber Störungen des Verdauungskanals aufklären. 

Wichtig: Ihr Arzt sollte auf dem Stand der neuen ROM-IV-Kriterien sein!

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Millionen Deutsche betroffen

Reizdarm ist eine Erkrankung, die in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit in Gesellschaft und Fachwelt erhalten hat. Die Zahl der Betroffenen ist in Deutschland mit über 16% der Bevölkerung recht hoch, Frauen sind dabei häufiger betroffen.

Es kann jedoch nicht final geklärt werden, ob der Geschlechterunterschied einen biologischen Hintergrund hat oder mit anderen Faktoren einhergeht. So suchen Frauen bei Gesundheitsproblemen generell eher einen Arzt auf als Männer.

Auch die Art der Symptome wie häufiger Stuhlgang oder Blähungen spricht dafür, dass Frauen sich aufgrund ihrer Sozialisierung eingeschränkter fühlen könnten.

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Quellen

  • https://www.reizdarmtherapie.net/#ROM
  • https://reizdarmselbsthilfe.de/was-ist-ibs/diagnose
  • https://www.apotheken-umschau.de/Reizdarm/Reizdarmsyndrom-Symptome-und-Diagnose-11966_2.html
Renate Becker – Reizdarmselbsthilfe

Renate Becker

GrĂĽnderin reizdarmselbsthilfe.org

Frau Becker hat das Selbsthilfe-Portal „Reizdarmselbsthilfe“ gegründet und freut sich auf Ihre Fragen und Kommentare an info[at]reizdarmselbsthilfe.org.