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Darmerkrankung

Undichter Darm: Symptome und Behandlungen des Leaky Gut Syndrom

Ein undichter Darm oder auch Leaky Gut Syndrom genannt, können verschiedene Symptome hervorrufen, wie beispielsweise Durchfall und Blähungen und hat Einfluss auf die Verdauung im Magen-Darm-Trakt. Neben diesen eher harmlosen Symptomen, kann ein undichter Darm auch noch andere unspezifische Symptome auslösen. Ein Leaky Gut ist nicht zu unterschätzen und kann ebenfalls weitere Krankheiten auslösen. Der undichte Darm kann aber geheilt werden und sollte behandelt werden. Nach Regenerierung des Leaky Gut Syndroms können sich auch die damit in Zusammenhang stehende Krankheiten wieder bessern.

Hast du schon von einem durchlässigen Darm gehört?

Häufig kommt es bei einem durchlässigen Darm zu einem Ungleichgewicht der Darmbakterien in einem labilen Ökosystem. Dies könnte auf unseren modernen Lebensstil zurückzuführen sein, welcher mit Stress, zahlreichen Umweltgiften sowie industriell veränderten Nahrungsmittel in Verbindung steht. Wenn ein durchlässiger Darm aus dem Gleichgewicht gerät, ist zu beobachten, dass säurungsbildende Bakterienbesiedlungen im Darm zunehmen. Dies ist auch als Dysbiose bekannt. Aufgrund der daraus entstehenden Gärungsprozesse bilden sich Fuselalkohole. Diese können den Darm schädigen, denn sie wirken als Lösungsmittel und schädigen die Schleimhautzellen des Darms und können somit einen undichten Darm verursachen. 

Ein durchlässiger Darm kann verschiedene Ursachen haben wie Stress, Einnahme von verschiedenen Medikamenten (Antibiotika, Chemotherapeutika, Antiphlogistika) oder Fehlernährung, welche oftmals zu Übergewicht oder Fettstoffwechselstörungen führt. Die vermehrte Zunahme von Kohlenhydraten und Zucker, ganz besonders durch Weizenprodukte, wirkt sich schädlich aus und kann zu einem undurchlässigen Darm führen. 

Ebenso kann ein durchlässiger Darm von Gluten und Lactose beschädigt werden, denn dadurch wird vermutlich eine allergische Reaktion ausgelöst. Dabei werden Antikörper gegen Laktose und Gluten oder andere Nahrungsmittel-Antigene gebildet. Gemeinsam werden Antigene und Antikörper Immunkomplexe gebildet, welche sich an die Darmwand anheften und dadurch das Gewebe schädigen können. Dadurch entsteht eine erhöhte Durchlässigkeit des Darms und Bakterien sowie weitere Giftstoffe können durch die Darmwand ins Blut gelangen und eine Entzündung auslösen. 

Undichter Darm, auch bekannt als Leaky Gut Syndrom

Ein undichter Darm wird oftmals auch Leaky Gut Syndrom genannt. Leaky Gut kommt aus den englischen und bedeutet “durchlässiger Darm” oder “undichter Darm”. Bei einem Leaky Gut Syndrom wird die Schutzfunktion der Darmschleimhaut gegen verschiedene Krankheitserreger und Giftstoffe empfindlich gestört. Dadurch bilden sich in der Darmschleimhaut kleine Löcher und Lücken auf und von diesem Zeitpunkt an, dringen nicht nur Nährstoffe sonder auch schädliche Stoffe wie Bakterien und Giftstoffe ungehindert in den Blutkreislauf ein. Daraufhin reagiert das Immunsystem mit Entzündungen und allergischen Reaktionen und weitere Krankheiten können ausgelöst werden. Wurde das Leaky Gut Syndrom einmal erkannt bestehen gute Heilungsaussichten.

Wissenschaftliche Studien gehen davon aus, dass bei der Entstehung von verschiedenen Krankheiten das Leaky Gut Syndrom eine bedeutende Rolle spielt. Häufig können somit folgende Erkrankungen in Zusammenhang mit einem Leaky Gut Syndrom stehen: 

  • Rheuma
  • Neurodermitis
  • Reizdarm
  • Chronisches Müdigkeitssyndrom 
  • Migräne und Kopfschmerzen
  • Diabetes Typ 1
  • Zöliakie
  • Multiple Sklerose
  • Herzkrankheiten

Neben diesen genannten Erkrankungen können auch noch viele weitere Krankheiten in Verbindung mit dem Leaky Gut Syndrom stehen. 

Symptome eines durchlässigen Darms und des Leaky Gut Syndrom

Ein durchlässiger Darm ist eindeutig dem Magen-Darm-Trakt zuzuordnen und ruft eine Vielzahl an Symptomen hervor. Durch die schädlichen Stoffe im Organismus geht das Immunsystem bis an seine Grenzen und die Entgiftung des Körpers läuft auf Hochtouren. Aufgrund dessen führt sich die an dem Leaky Gut Syndrom erkrankte Person häufig müde und schlapp und die Leistungsfähigkeit nimmt meist ab. Daraus können sich weiterhin chronische Entzündungen entwickeln. Des Weiteren können Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen entstehen. 

Der Darm ist das Zentrum der Gesundheit, deshalb können bei einem Leaky Gut Syndrom Beschwerden im gesamten Körper auftreten. Die Symptome eines durchlässigen Darms können sehr vielfältig sein, wie zum Beispiel:  

  • Bauchschmerzen
  • Blähungen 
  • Durchfall
  • Verdauungsstörungen
  • Reizdarmbeschwerden
  • Asthma
  • Migräne 
  • Chronische Müdigkeit
  • Chronische Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Nahrungsunverträglichkeiten
  • Schwaches Immunsystem
  • Nervosität
  • Akne
  • Ekzeme
  • Hautausschläge

Viele der genannten Symptome stehen nicht im direkten Zusammenhang mit dem Darm. Deshalb wird oftmals die Ursache, das Leaky Gut Syndrom, nicht gefunden. Betroffene kommen darum ebenso nicht auf die Idee etwas für die Darmgesundheit zu tun, um eine Besserung des undichten Darm zu erlangen.

Dadurch, dass möglicherweise Jahrelang nichts gegen das Leaky Gut Syndrom unternommen wird, können sich ernsthafte Beschwerden entwickeln, wie z. B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn), Asthma, Allergien oder weitere Autoimmunerkrankungen. 

Sobald der durchlässige Verdauungstrakt entdeckt wird, kann dieser sehr gut behandelt werden und durch die Regeneration des Darms können sich auch die damit zusammenhängenden Krankheiten bessern. 

Behandlungsmöglichkeiten eines undichten Darm

Eine Behandlung durch Medikamente ist bei einem undichten Darm nicht möglich. Damit der undichte Darm sich wieder regenerieren kann, sollte das Ziel sein eine gesunde Darmflora aufzubauen. Bei einem Leaky Gut Syndrom sollte auf folgende Punkte geachtet werden:

  • Vermeiden Sie Stress und bestimmte Medikamente wie z. B. Antibiotika sowie alle weiteren Faktoren, die Ihre Darmflora zusätzlich stören könnten
  • Achten sie vor allem auf eine ballaststoffreiche Ernährung
  • Ernähren Sie sich gesund und nehmen sie Obst und Gemüse mit auf Ihren Speiseplan. Ebenso wirkt sich Naturjoghurt ohne Zucker positiv auf die Darmflora aus.
  • Vermeiden Sie möglichst Zucker und glutenhaltige Lebensmittel
  • Verzichten Sie auf Kaffee und Alkohol
  • Einnahme von Probiotika kann beim Aufbau der Darmflora hilfreich sein und gesunde Magen-Darm-Bakterien wieder herstellen. Sprechen Sie hierfür am besten mit Ihrem Arzt.
  • Die Einnahme von Bitterstoffen wie z. B. Kurkuma verbessert die Verdauung und unterstützt die Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes
  • Damit die Darmzellen geschützt werden, können Antioxidantien eingenommen werden wie beispielsweise Curcumin, Astaxanthin, OPC oder Granatapfelextrakt.

Sobald eine gesunde Darmflora wieder aufgebaut wurde und sich die Darmwände wieder regeneriert haben, können die Symptome des Leaky Gut Syndrom wieder verschwinden.

Im Fokus der Behandlung des Leaky Gut steht eine gesunde Ernährung, um die Darmbarriere zu stärken. Ihre tägliche Ernährung bestimmt darüber, wie Sie sich fühlen und wie sich Ihr Körper fühlt. Deshalb gilt, je gesünder die Lebensmittel sind, welche Sie verzehren, desto gesünder ist Ihre Darmflora. Die ganzen guten Bakterien im Darm sind nämlich essentiell, um das Immunsystem aufrechtzuerhalten. 

Folgende Lebensmittel sollten Sie bei einem Leaky Gut Syndrom vermeiden:

  • Milchprodukte (Jedoch können sich Naturjoghurt, Buttermilch und Kefir positiv auf den undichten Darm auswirken)
  • Zucker und Süßungsmittel
  • Gluten 
  • Genmanipulierte Erzeugnisse 
  • Fertignahrung (z. B. Industriell verarbeitete Lebensmittel, Fremdstoffe)

Folgende Lebensmittel können bei einem Leaky Gut Syndrom helfen:

  • Fisch (Thunfisch, Lachs, Hering, Makrele – nicht zu stark gewürzt)
  • Fleisch (Rindfleisch, Lamm, Huhn)
  • Gemüse (Kartoffeln, Karotten, Zucchini, Spinat, Pilze, Rote Beet, Gekeimte Samen)
  • Ballaststoffreiches Gemüse (Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl, Blattgemüse)
  • Obst (Heidelbeeren, Himbeeren, Birne, Mandarine, Apfel (max. 1x am Tag), Bananen (nicht zu viele)
  • Fette und Öle (Olivenöl, Kokosöl Eigelb, Avocado, Nüsse, Leinöl)
  • Omega-3 (Olivenöl, Eigelb, Makrele, Avocado, Leinöl)
  • Fermentierte Nahrungsmittel (Sauerkraut, fermentierte Hülsenfrüchte, Fermentiertes Gemüse, Naturjoghurt, Kefir, Kimchi, Buttermilch)

Um die Ursachen eines undichten Darms herauszufinden, sind mehrere Untersuchungen von einem Arzt notwendig. Jedoch besteht ein wichtiger Schritt darin, auf gesunde Ernährung zu achten und einige Lebensmittel zu meiden. 

Ihr Arzt kann herausfinden ob Sie an einem Leaky Gut Syndrom leiden. Wurde in den Untersuchungen ein undichter Darm entdeckt, kann für Sie ein individueller Ernährungsplan auf Basis der zuvor genannten Lebensmittel erstellt werden. 

Vorschläge für eine bessere Darmgesundheit

Unser Magen-Darm-Trakt nimmt täglich unsere Lebens- und Ernährungsweise auf und verteilt diese in unserem Körper auf. Aus diesem Grund kann viel Stress, eine einseitige Ernährung sowie ein Bewegungsmangel die allgemeine Darmgesundheit schädigen. Damit die Darmgesundheit gefördert wird und der Darm wieder ins Gleichgewicht gebracht werden kann, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Folgende Vorschläge können für eine bessere Darmgesundheit sorgen:

Vermeiden Sie Gluten

In den meisten meisten Getreide- oder Vollkornprodukten ist Gluten enthalten und kann bei einigen Personen zu verschiedenen Symptomen führen wie z. B. Durchfall. Der Verzehr von Gluten sollte deshalb reduziert oder sogar ganz vermieden werden. Glutenfreie Lebensmittel sind zum Beispiel folgende Getreidesorten: Reis, Mais, Quinoa, Hirse, Buchweizen und Amaranth. 

Essen Sie Ballaststoffe

Einige Ballaststoffe unterstützen die Darmgesundheit und fördern eine gute Verdauung. Ballaststoffe wie beispielsweise Leinsamen oder Chiasamen sorgen für eine gepflegte Darmflora, für regelmäßigen Stuhlgang und halten den Darm sauber.

Reduzieren Sie Milchprodukte 

Einige Menschen haben bei Milchprodukten Verdauungsprobleme. Unverträglichkeit treten oftmals wegen des Milchzuckers (Lactose) oder des Milcheiweißes auf. Häufig sich das weglassen von Milchprodukten positiv auf die Darmgesundheit auswirken.

Einnahme von Probiotika

Ist die Darmflora einmal angegriffen, dann ist der Aufbau zu einer besseren Darmgesundheit sehr mühselig. Darum wird in diesem Fall empfohlen Probiotika einzunehmen. Durch die Einnahme von Probiotika kann sich die Darmschleimhaut regenerieren und das Darmmilieu verbessert sich, so dass sich die Bakterien im Darm wieder wohlfühlen. Beispielsweise kann hochwertiges Probiotika in Form von Kapseln eingenommen werden. 

Bewegen Sie sich / Treiben Sie Sport

Der Darm und dessen Verdauung wird durch Bewegung angeregt und der Darm kann sich wieder richtig anordnen. Deshalb sollten Sie sich viel Bewegen oder Sport treiben, um die Darmgesundheit zu unterstützen.

Trinken Sie viel Wasser

Für den Körper ist eine ausreichende Wasserversorgung sehr hilfreich und sorgt für eine gute Funktion aller Organe sowie für eine bessere Verdauung. Für eine Erwachsene Person beträgt die empfohlene Wassermenge bei 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag.

Essen sie möglichst Langsam und kauen Sie sorgfältig

Durch langsameres essen kann die Darmgesundheit besser unterstützt werden und z. B. Blähungen werden reduziert. #

Wichtig: Bitte kaufen Sie nicht irgendein Probiotika-Produkt im Internet. Hier gibt es einfach zu viele schwarze Schafe.
Einen Anbieter den wir bedenkenlos weiterempfehlen können und der bei unseren Mitglieder besonders beliebt ist, ist Primal Harvest.

Mehr zu den Probiotika-Produkten von Primal Harvest finden Sie auf der Webseite: primalharvest.de

Renate Becker – Reizdarmselbsthilfe

Renate Becker

Gründerin reizdarmselbsthilfe.org

Frau Becker hat das Selbsthilfe-Portal „Reizdarmselbsthilfe“ gegründet und freut sich auf Ihre Fragen und Kommentare an info[at]reizdarmselbsthilfe.org.