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Reizdarm

Was ist Reizdarm?

Auch heute noch ist das Thema Reizdarm mit vielen Tabus belegt. Viele Betroffene scheuen sich, Freunde und Verwandte in ihre Diagnose einzuweihen: Zu unangenehm sind die Symptome, zu delikat das Gespräch über Durchfall und Verstopfung. 

Nicht ganz unschuldig daran ist wohl auch der Name “Reizdarm”. Ein gereizter Darm klingt nach ständiger Explosionsgefahr, im Mindesten nach etwas, von dem man lieber Abstand hält. 

Dabei ist das, was wir Reizdarm nennen, in Wirklichkeit eine breite Palette sogenannter CED (Chronisch entzündlicher Darmerkrankungen).

Und die gute Nachricht ist: Gegen die allermeisten lässt sich wirksam mit Medikamenten oder Ernährungsumstellungen vorgehen.

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Rom und der Reizdarm: Symptome und Diagnose 

Was hat die italienische Hauptstadt mit dem Reizdarm-Syndrom zu tun, fragen Sie sich? 

Seit Anfang der 90er Jahre treffen sich dort Ärzte in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen, um die Kriterien festzulegen, nach denen entschieden wird, was als Reizdarm gilt und was nicht.

Zuletzt ist das 2016 geschehen, wobei die ROM-IV-Kriterien aufgestellt wurden. Diese Maßgaben definieren den Reizdarm wie folgt: 

  1. Grundlegend ist ein wiederkehrender Bauchschmerz (mind. einmal pro Woche, mind. seit drei Monaten)  
  2. Zwischen Bauchschmerz und Stuhlgang besteht ein Zusammenhang 
  3. Verschobene Häufigkeit des Stuhlgangs 
  4. Veränderte Form des Stuhls 

Wichtig ist hierbei, dass der Arzt zunächst andere mögliche Darmerkrankungen (etwa Darmkrebs) ausgeschlossen hat.

Neben dem 1. Kriterium müssen nur zwei weitere gegeben sein, um das Reizdarm-Syndrom zu diagnostizieren. Ein Reizdarm kann sich durch Verstopfung, Durchfall, Bauchkrämpfe, ein Völlegefühl, Blähungen oder häufiges Aufstoßen äußern.

Häufig treten die Symptome in Kombination auf und gehen einher mit Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Erschöpfung. Stress und Nahrungsunverträglichkeiten können als Auslöser wirken.

Um den genauen Typ zu bestimmen, wird vor allem die Form des Stuhls zu Rate gezogen: 

Verstopfung: Harter, klumpenförmiger Stuhl, einzeln oder zusammenklebend, schwer auszuscheiden

Durchfall: Stücke oder Stückchen, breiig, wässrig oder ganz flüssig   

Normal: Würstchenförmig, Oberfläche glatt oder rissig. 

Keine Definition: Weiche Klumpen, aber nicht zusammenklebend 

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Zuletzt wird bei der Diagnose des Reizdarms auch die Schwere der Erkrankung festgestellt. Gemäß der deutschen Leitlinie zum Reizdarmsyndrom gilt ein Reizdarm erst dann als Reizdarm, wenn er den Patienten so stark eingeschränkt hat, dass dieser einen Arzt aufgesucht hat.

Ist der Betroffene dann beim Arzt, können die Beschwerden in leicht, mittel und schwer aufgeteilt werden. Grundlage dieser Einteilung sind etwa Schmerzskalen oder Fehltage in Schule/Arbeit etc.    

Diese 7 Tipps helfen, Ihren Reizdarm in den Griff zu bekommen 

Ein Reizdarm lässt sich behandeln. Sowohl gegen die Symptome als auch gegen die Ursache können Sie im Regelfall etwas tun. Hier präsentieren wir Ihnen 7 Tipps, wie Sie Ihren Reizdarm in den Griff bekommen.

1. Auf die Ernährung achten 

Dass Ernährung ein Schlüsselfaktor beim Reizdarmsyndrom ist, liegt auf der Hand. Oder in diesem Fall besser: am Magen! Denn unser Verdauungstrakt kann sehr sensibel reagieren auf das, was wir tagtäglich in uns hineinschaufeln. 

Ein zentraler Begriff für Reizdarmpatienten sind dabei die fermentierbaren Oligo-, Di- und Monosaccharide sowie Polyole. Ein Begriff, der so lang ist, dass von ihm eigentlich nur seine englische Abkürzung FODMAP bekannt ist.

Dem Prinzip nach handelt es sich bei FODMAPs um bestimmte Kohlenhydrate und Zuckeralkohole, mit denen unser Darm schlecht umgehen kann.

Nehmen wir also Nahrungsmittel zu uns, die einen hohen FODMAP-Gehalt aufweisen, dann hat das die typischen Reizdarmsymptome zur Folge. 

2. Wie sieht also eine FODMAP-arme Ernährung aus? 

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Zu den FODMAP-Hauptsündern gehören Fructose, Lactose und der Süßstoff Sorbitol. Das bedeutet, dass leider eine ganz Reihe Lebensmittel unter die Kategorie “Viele FODMAPs” fällt.

Im Internet gibt es Listen, auf denen ganz genau aufgeführt ist, was man bei einer FODMAP-orientierten Ernährung gefahrlos zu sich nehmen darf und wo die Alarmglocken schrillen sollten – vor allem, wenn man es in Massen konsumiert! Eine solche Liste finden Sie z. B. hier: https://www.fodmaps.de/fodmap-liste

Wenige FODMAPs sind aber bei Weitem nicht der einzige Ansatz, unsere Ernährung reizdarmgerecht umzustellen.

Ebenso wichtig sind etwa lösliche Ballaststoffe. Warum?

Lösliche Ballaststoffe heilen unsere Darmflora, indem sie Serotonin im Magen-Darm-Trakt produzieren.

Hier sei noch angemerkt, dass das Augenmerk auf löslichen Ballaststoffen liegt (zu finden etwa in Bananen, Möhren, Kürbis, Hafer oder Reis) – nicht auf Ballaststoffen allgemein. 

3. Vitamin-D-Spiegel kontrollieren 

Vitamin D ist einer der Stützpfeiler unseres Immunsystems. Fehlt es, hat unser Immunsystem dementsprechend zu kämpfen. Das kann besonders bei Reizdarmpatienten problematisch sein. 

Das begehrte Vitamin produziert unser Körper eigentlich selbst – eigentlich! Denn grundlegend dafür ist eine ausreichende Zufuhr von Sonnenlicht.

Die ist aber bei Weitem nicht immer gegeben. Die Herbst- und Wintermonate loten oft die Grenzen unseres Vitamin-D-Speichers aus, wenn wir diese im Sommer überhaupt ausreichend aufgefüllt haben: In Büros scheint nur selten die Sonne.

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Die gute Nachricht ist, dass sich Vitamin D sehr leicht als Nahrungsergänzungsmittel zuführen lässt. Auch in manchen Lebensmitteln ist das Vitamin vorhanden, wenn auch meist nur in geringer Dosis. Beispiele dafür sind Fisch, Käse, Eier und Pilze. 

Auf dem einen oder dem anderen Weg sollte also darauf geachtet werden, dass der Körper stets über ausreichend Vitamin D verfügt. Seinen Spiegel überprüfen lassen kann man ganz einfach bei seinem Hausarzt! 

4. Lernen Sie die Hirn-Darm-Verbindung kennen 

Entspannungsverfahren können auch bei einem Reizdarm-Syndrom positive Effekte haben.

Der Grund für die angenehme Wirkung von Muskelrelaxation, Meditation oder autogenem Training liegt in der sogenannten Hirn-Darm-Achse, die von Forschern schon lange vermutet wurde und von deren Existenz mittlerweile die meisten seriösen Wissenschaftler überzeugt sind.

Wenn auch ihre genaue Funktionsweise noch unbekannt ist, gibt es doch eindeutige Kausalzusammenhänge.

So geht man heutzutage davon aus, dass im Darm produziertes Serotonin die neurologische Signalverarbeitung beeinflussen kann.

Dementsprechend können Entspannungsübungen umgekehrt dabei helfen, typische Reizdarmsyndrome zu lindern. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang etwa die “Darmhypnose”. 

Welche Übungen Sie sich zu Herzen nehmen können und wie sie funktionieren, können Sie hier erfahren: https://klinge-pharma.com/fileadmin/user_upload/Patientenbroschueren/Entspannung_als_Therapie_bei_RDS.pdf

5. Stabilisieren Sie Ihre Mastzellen 

Histamin, TNF-Alpha oder Tryptase haben Sie vielleicht schon einmal gehört. Deren erhöhte Freisetzung ist Schuld der Mastzellen! Warum? Mastzellen sind Immunzellen und je mehr von Ihnen unseren Körper und Darm bevölkern, desto mehr schädliches Histamin etc. wird freigesetzt.

Sind große Gruppen von Mastzellen dann noch in der Nähe unserer Darmnerven angesiedelt, ist der Boden für die typischen Reizdarmsymptome bereitet. Die Frage ist also: Was bewirkt den Mastzellüberschuss und wie können Sie ihn verhindern? 

Ganz klar ist noch nicht, woher die vielen Mastzellen und deren Aktivierung kommen. Es ist davon auszugehen, dass Infektionen wie auch schlechte Ernährung darauf einen Einfluss haben, ebenso können psychische Faktoren eine Rolle spielen. 

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Glücklicherweise gibt es sogenannte Mastzellstabilisatoren, die Sie einnehmen können, um der munteren Mastzellmaximierung Einhalt zu gebieten.

In Studien hat sich dabei das Flavonoid Quercetin als besonders erfolgversprechend herausgestellt. Zusammen mit hochkonzentriertem Vitamin C vermag es Quercetin, Histamin, Tryptase und auch TNF-Alpha im Darm zu blockieren.

6. Reparieren Sie Ihre Darmflora 

Ihre Darmflora hält Ihre Verdauung auf Trab, kann Ihrem Magen aber auch viel Ärger bereiten, wenn Sie aus dem Gleichgewicht gerät. Umso wichtiger ist es also, darauf zu achten, die eigene Darmflora intakt zu halten oder – wenn es dafür bereits zu spät ist – wenigstens einigermaßen zu flicken. 

Ganz grundsätzlich für das Befinden unserer Darmflora ist natürlich unsere Ernährung – die löslichen Ballaststoffe aus Tipp 1 kommen hier wieder ins Spiel, genau wie sogenannte Probiotika.

Um das Problem unserer Darmflora verständlich zu machen:

Reizdarmpatienten fehlen bis zu 250 Darmbakterienarten, die sonst das Verdauungssystem eines gesunden Menschen am Laufen halten.

Stattdessen dominieren bei Reizdarmbetroffenen proentzündliche Darmbakterien, probiotische fehlen!

Der Ansatz ist also, die Zahl der probiotischen Bakterien in der Darmflora wieder zu erhöhen. Dafür können Sie zum Beispiel Präbiotika verwenden, die probiotische Darmbakterien “anlocken”.

Die wirksamsten Nahrungsergänzungsmittel, die sich positiv auf die probiotischen Darmbakterien und somit die Darmflora insgesamt auswirken, sind Beta-Galaktooligosaccharide, Flohsamenschalen und Apfelpektin. 

7. Stärken Sie Ihre Darmbarriere

Die Darmbarriere schützt unseren Körper vor dem, was in unserem Darm lauert: Eine Vielzahl an Bakterien, mit der unser Immunsystem nicht ansatzweise fertig werden würde.

Es ist nachvollziehbar, dass eine Beschädigung dieser Barriere gravierende Folgen für unsere Gesundheit haben kann.

Umso wichtiger ist es, diese Barriere instand zu halten. Eine löchrige Darmverteidigung – im Englischen auch bekannt als “Leaky Gut Syndrom” – ist eine der Hauptursachen für das Reizdarmsyndrom.

Das bedeutet aber auch: Wenn Sie wissen, dass Sie am Leaky Gut Syndrom leiden, ist der Weg zur Besserung nicht weit!

Glutamin hat in Studien hervorragende Erfolge erzielt als “Mörtel der Darmbarriere”.

Die Nahrungsergänzung mit Glutamin gehört also zu den wichtigsten Behandlungsmethoden beim Reizdarm.

Verschiedene Tests beim Arzt können Aufschluss darüber geben, ob Sie an einer überdurchlässigen Darmschleimhaut leiden. 

Behalten Sie im Hinterkopf, dass es auch etwas anderes sein kann!  

Es ist gar nicht unwahrscheinlich, dass Sie nicht am Reizdarmsyndrom leiden. Wenn keiner der oben aufgeführten Tipps zum gewünschten Ergebnis führt, lohnt es sich, noch einmal zu überlegen, ob es vielleicht einen anderen Grund für Ihre Beschwerden geben kann.

Eine klassische Ursache ist beispielsweise die Nahrungsmittelallergie, deren Symptome häufig kaum von denen eines Reizdarms zu unterscheiden sind.

Häufig sind auch schlicht Infektionen Auslöser der Schmerzen – oder eine Dünndarmfehlbesiedlung (in dem Fall ist der Dünndarm bakteriell überwuchert).

Auch eine Glutensensitivität kann die typischen Reizdarmsymptome hervorrufen. Die gute Nachricht bei alldem ist jedoch, dass diese Krankheiten behandelbar sind.

Bei der Glutensensitivität verloren bspw. 60% der Patienten ihre Beschwerden in den ersten sechs Monaten nach Umstellung auf eine glutenfreie Ernährung vollständig.

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Diese Medikamente helfen 

Iberogast: Iberogast ist ein Allrounder bei Reizdarmbeschwerden. Es wird eingesetzt bei Magenbeschwerden, -krämpfen, Blähungen, Übelkeit und Sodbrennen. Iberogast besteht aus einem Kombinat aus verschiedenen Pflanzenextrakten (Kümmel, Angelika, Kamille, Melisse, 

Gaviscon: Gaviscon ist ein Säurebinder, der mit dem Wirkstoff Alginat arbeitet. Das Alginat neutralisiert aggressive Magensäfte und hilft so gegen Sodbrennen.

Maaloxan: Das Einsatzgebiet von Maaloxan ist Sodbrennen und funktioniert wie viele andere Säurebinder durch die Verwendung mineralischer Magnesium-, Calcium- oder Aluminiumsalze. 

Riopan: Riopan setzt gegen Sodbrennen auf den Wirkstoff Magaldrat – ebenfalls ein Säurebinder. Erhältlich als Gel oder Tablette.

Buscopan: Buscopan ist ein Anticholinergikum. Es hilft bei Magenkrämpfen. Das Präparat blockiert im Nervensystem die schmerzauslösenden Reize und entspannt den Darm. 

Duspatal: Duspatal lässt die Darmmuskulatur erschlaffen. Das als Krampflöser bekannte Mittel setzt dabei auf eine Unterbindung des Schmerzsignals bei den Darmnerven. Auch bei unregelmäßigem Stuhl und Blähungen hilfreich. 

Mebeverin: Mebeverin wirkt krampflösend und eignet sich so für den Einsatz bei Magenkrämpfen.

Myrrhinil: Myrrhinil hilft gegen Magenkrämpfe und wirkt vorbeugend gegen Durchfall: Wirkstoffe sind die namengebende Myrrhe, Kamille und Kaffeekohle. 

Kreon: Kreon ist ein Mittel gegen Blähungen. Es funktioniert mithilfe von Verdauungsenzymen aus der Bauchspeicheldrüse von Schweinen. Diese Enzyme unterstützen den Verdauungsprozess im Darm und helfen so auch bei Völlegefühl. 

Nortase: Nortase führt zusätzliche Verdauungsenzyme zu und wird bei Blähungen eingesetzt. 

Sab Simplex: Sab Simplex ist ein Entschäumungsmittel und findet seinen Einsatz bei festsitzenden Gasansammlungen. 

Lefax: Lefax entschäumt und fördert so eine Bläschenbildung, die Gasansammlungen leichter abtransportieren kann.

Gastrovegetalin: Gastrovegetalin und sein Wirkstoff Melisse werden bei festsitzenden Gasansammlungen eingesetzt. 

Hepar SL: Hepar SL setzt auf Artischocke als Löser hartnäckiger Blähungen. 

Carminativum Hetterich: Carminativum Hetterich vertraut gegen schwer lösbare Gase einer pflanzlichen Extrakt-Kombination. 

Metamucil: Metamucil arbeitet mit Flohsamen, die die Darmwand dehnen und die Darmbewegung anregen. Gleichzeitig binden sie überschüssiges Wasser im Stuhl und helfen so gegen Verstopfung und Durchfall gleichermaßen. 

Mucofalk: Mucofalk trumpft beim Kampf gegen Durchfall und Verstopfung auf: Es nutzt das Wundermittel Flohsamen um den Stuhl Wasser zu entziehen oder – bei Verstopfung – Schleim hinzuzufügen.

Resolor: Resolor hilft bei Verstopfung: Setzt die Verdauung in Gang, indem es Serotonin-Rezeptoren aktiviert. 

Symbioflor: Symbioflor wird bei Verstopfung eingesetzt: Es führt der Darmflora Mikroorganismen zu, die zu einem besseren Abtransport des Stuhls führen. 

Mutaflor: Mutaflor unterstützt den Magen-Darm-Trakt bei Durchfall und Verstopfung. Schlüssel zum Erfolg sind zusätzliche Mikroorganismen. 

Coliobiogen: Coliobiogen hilft der Darmschleimhaut zu genesen und wirkt dadurch gegen Verstopfung, aber auch vorbeugend gegen Durchfall. 

Loperamid: Loperamid ist Feuerwehrmann bei akutem Durchfall. Es “stoppt” sozusagen die Darmaktivität, indem es den Darmtrakt verlangsamt. Die Zeit kann unser Magen nutzen, um Wasser aufzunehmen und den Stuhl zu verdicken. 

Laxoberal: Laxoberal ist Helfer in der Not bei Verstopfung. Das Mittel, das innerhalb von 4-6 Stunden wirkt, ist ein chemisches Abführmittel. 

MCP-Tropfen: MCP-Tropfen (Metaclopramid) hemmen die für den Brechreiz zuständigen Rezeptoren. Dadurch wird das Übelkeitsgefühl gehemmt. 

Neue Heilansätze: Was ist dran am Cannabis-Mythos? 

Dass Cannabisprodukte gegen Reizdarm helfen, hat man schon gehört. Aber stimmt das wirklich? 

Wie es derzeit aussieht: Ja

Zumindest weisen alle Studien zu dem Thema darauf hin. Mehr dazu auch hier: www.reizdarmselbsthilfe.org/cbd-reizdarm

Warum Cannabis so hilfreich ist für Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) lässt sich mit einem Blick in unseren Darm beantworten.

Dort finden die beiden schmerzlindernden Cannabisbestandteile THC und CBD nämlich zwei Rezeptoren vor (CB1 und CB2), die von ihnen aktiviert werden können. CB1 und 2 brauchen als Aktivator Cannabinoide.

Die stellt der Körper zwar auch selbst her, bei CED-Patienten (also auch Reizdarmbetroffenen) wird die hauseigene Produktion aber von überaggressiven Immunzellen torpediert.

THC und/oder CBD beliefern den Darm also mit frischen Cannabinoiden, die an ihrer Stelle CB1 und CB2 aktivieren.

Erst einmal in Gang gebracht, hemmen die beiden Rezeptoren Entzündungen, lindern Bauchschmerzen und Morbus-Crohn-Schübe oder schwächen Durchfall ab. 

Kurzum: Sie sind der heilige Gral der Reizdarmbekämpfung.

Dass Cannabis bei Reizdarm also hilfreich sein kann, ist längst auch durch eine Vielzahl seriöser Studien bestätigt.

Nicht nur bei Bauchschmerzen und Durchfall schafft es Abhilfe, auch bei Krämpfen, Übelkeit und Gelenkschmerzen führt es zu Schmerzlinderung. 

An dieser Stelle muss natürlich ebenso gesagt werden, dass der psychoaktive Stoff des Cannabis, das THC, in Deutschland weiterhin illegal ist.

Das nicht psychoaktive CBD kann allerdings auch hierzulande frei erworben werden – als Tropfen, Öl oder in anderer Form.

Wichtig: Bitte kaufen Sie nicht irgendein CBD-Öl im Internet. Hier gibt es einfach zu viele schwarze Schafe.
Einen Anbieter den wir bedenkenlos weiterempfehlen können und der bei unseren Mitglieder besonders beliebt ist, ist Nordic Oil.

Mehr zu den CBD-Produkten von Nordic Oil finden Sie auf der Webseite: www.nordicoil.de

Renate Becker – Reizdarmselbsthilfe

Renate Becker

Gründerin reizdarmselbsthilfe.org

Frau Becker hat das Selbsthilfe-Portal „Reizdarmselbsthilfe“ gegründet und freut sich auf Ihre Fragen und Kommentare an info[at]reizdarmselbsthilfe.org.

Quellen

  • https://www.fodmaps.de/fodmap-liste/
  • https://www.apotheken-umschau.de/Reizdarm/Reizdarmsyndrom-Symptome-und-Diagnose-11966_2.html
  • https://klinge-pharma.com/fileadmin/user_upload/Patientenbroschueren/Entspannung_als_Therapie_bei_RDS.pdf
  • https://www.gaviscon.de/?gclid=CjwKCAiAuqHwBRAQEiwAD-zr3SVenjzOG29ubgymX8uAUvaiSQcC45KyE3lqj1WokrGVVD9l3IESORoCElcQAvD_BwE
  • https://riopan.de
  • https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/DUSPATAL-200-mg-retard-Kapseln-2470595.html
  • https://reizdarmselbsthilfe.de/was-ist-ibs/diagnose
  • https://www.apotheken-umschau.de/Reizdarm/Reizdarmsyndrom-Symptome-und-Diagnose-11966_2.html
  • https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/METAMUCIL-Orange-kalorienarm-Pulver-67286.html
  • https://www.laves-pharma.de/fileadmin/user_upload/pdf/gebrauchsinfo_colibiogen_oral.pdf
  • https://www.leafly.de/morbus-crohn-colitis-ulcerosa-reizdarm-cannabis/