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Reizdarm

Schleim im Stuhl muss kein Krebs bedeuten 

Wer als Reizdarmpatient Schleim in seinem Stuhl entdeckt, muss keine Panik bekommen. Zwar ist dieser auch Symptom bei schwereren Erkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder – ja – auch Darmkrebs; aber eben genauso eines der häufigeren Symptome beim Reizdarmsyndrom.

Um es exakt zu bestimmen: 2008 gaben über 55% der Reizdarmpatienten an, Schleim im Stuhl zu haben

Barriere unter Beschuss

Dass Schleim auch im Stuhl von Reizdarmpatienten anzutreffen ist, beruht letztlich auf einem einfachen Zusammenhang: Das Reizdarmsyndrom attackiert unsere Darmbarriere.

Diese Barriere besteht aus Schleim (genauer: Mukus) und schützt unseren restlichen Körper vor den Massen an Bakterien, die sich in unserem Darm tummeln.

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Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen steht diese Barriere unter (Dauer-)Feuer und so gelangen immer mal wieder größere Mengen Schleim in den Stuhl. 

Besonders nach Nahrungsumstellungen kann dies der Fall sein.

Wenn viel Schleim zu einem Dauererscheinungsbild wird und evtl. im Verbund mit Fieber und/oder nächtlichem Durchfall auftritt, können andere Erkrankungen allerdings wieder in Betracht gezogen werden.2

Welche anderen Ursachen kann Schleim im Stuhl haben?

Über die angegriffene Darmbarriere haben wir bereits gesprochen. Ursachen dafür können neben einem Reizdarm auch Ernährungsumstellungen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten sein.

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Bei der Umstellung – etwa mehr Fett in den Mahlzeiten – kommt es im Regelfall nicht zu weiteren Symptomen, nach wenigen Tagen geht der Schleim wieder zurück.

Bei der Unverträglichkeit ist Schleim im Stuhl zumeist das geringere Übel. Hier überwiegen Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle und Magenkrämpfe.

Auch Infektionen können neben allgemeinem Krankheitsgefühl, Bauchschmerzen und Durchfall für den Schleim im Stuhl sorgen.

Beispiele für solche Infektionen sind etwa eine Magendarmgrippe oder eine Salmonellenvergiftung.

Bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa ist Schleim im Stuhl ebenfalls ein Begleiter. Das Gleiche gilt letztlich auch für den selteneren Fall des Darmkrebs, wobei sich hier oft auch Blut im Stuhl finden lässt.  

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Wie genau sieht “Schleim” eigentlich aus? 

Schleim kann klar sein, aber auch weißlich (spermaähnlich) oder gelblich. Er lässt sich entweder bereits in der Schüssel erkennen oder als schleimige Substanz auf dem Toilettenpapier.

Tritt der Schleim im Rahmen des Reizdarmsyndroms auf, hat er zumeist eine klare, helle Farbe, wie etwa auch nach Nahrungsumstellungen oder -unverträglichkeiten.   

Ist der Schleim gelblich oder gar mit Blut vermengt, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, denn das weist auf eine Infektion, eine entzündliche Darm- oder eine Krebserkrankung hin. 

Diagnose und Behandlung: Wie werden Sie den Schleim wieder los?

Für die Diagnose nimmt der Arzt eine Stuhlprobe, die neben äußeren Merkmalen (Konsistenz, Geruch) im Labor auch auf ihre Zusammensetzung geprüft wird.

Häufig ordnet der Arzt ebenso eine Ultraschall- oder Blutuntersuchung an. Bleibt die Ursache weiterhin unklar, kann auch eine Darmspiegelung erforderlich sein.

Eine Behandlung hängt dann eng mit der Diagnose zusammen. Wird etwa eine Nahrungsmittelunverträglichkeit festgestellt, reicht es im Regelfall, die betroffenen Lebensmittel zu meiden und der Schleim geht zurück.

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Ein weiterer Faktor für Schleim im Stuhl kann auch Stress sein. Beim Stuhlgang sollte darauf geachtet werden, dass genügend Zeit und Ruhe für seine Durchführung besteht. Der Darm lässt sich nicht gerne hetzen.

Gleichzeitig ist das übermäßig lange Unterdrücken des Stuhlgangs ebenfalls ein Stressfaktor für unseren Darm3.

Beim Reizdarmsyndrom kann es allerdings immer wieder vorkommen, dass Ihrem Stuhl Schleim beigemengt ist – im Regelfall ohne weitere Konsequenzen.

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Renate Becker – Reizdarmselbsthilfe

Renate Becker

Gründerin reizdarmselbsthilfe.org

Frau Becker hat das Selbsthilfe-Portal „Reizdarmselbsthilfe“ gegründet und freut sich auf Ihre Fragen und Kommentare an info[at]reizdarmselbsthilfe.org.