Premature Ejaculation (PE) heiĂt der englische Fachbegriff, zu Deutsch: Vorzeitiger Samenerguss. Ein vorzeitiger Samenerguss gehört zu den hĂ€ufigsten Erektionsstörungen beim Mann und bedeutet eben genau das: Der Mann kommt zu frĂŒh bzw. kann den Punkt der Ejakulation nicht kontrollieren.
FĂŒr Betroffene kann PE und der âschlechte Rufâ, der dem verfrĂŒhten Kommen anhaftet, zur psychischen Belastung werden. Die mangelnde Sensibilisierung in der Bevölkerung fĂŒr die beim Mann weit verbreitete Störung kann zu Minderwertigkeitskomplexen und Depressionen fĂŒhren.
Es ist also verstĂ€ndlich, wenn Betroffene wissen möchten, ob Ihr Reizdarmsyndrom die Ursache auch fĂŒr dieses Problem sein könnte.
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Studie liefert eindeutiges Ergebnis
Bei der KlĂ€rung dieser Frage muss berĂŒcksichtigt werden, dass PE auch durch psychische Erkrankungen wie Depressionen hervorgerufen werden kann. Da Depressionen auch gehĂ€uft bei Reizdarmpatienten auftreten, spielt das der PE-Wahrscheinlichkeit natĂŒrlich eine Rolle.
Nichtsdestotrotz: Eine Studie fand 2014 heraus, dass 59% der befragten Reizdarmpatienten auch unter frĂŒhzeitigem Samenerguss litten. Eine Zahl, die in ihrer Höhe nicht allein mit dem teilweise Vorhandensein von Depressionen begrĂŒndet werden kann, ist sie doch mehr als doppelt so hoch wie bei der Gesamtbevölkerung (hier sind Menschen mit Depressionen bereits mit eingerechnet).
Was fĂŒr RĂŒckschlĂŒsse können wir mit den Daten der Studie ziehen? Das Reizdarmsyndrom erhöht die Wahrscheinlichkeit fĂŒr einen vorzeitigen Samenerguss enorm. Ein Grund dafĂŒr könnte der verĂ€nderte Serotoninspiegel sein, es gibt aber bisher noch kaum wissenschaftliche Untersuchungen, die diesen Zusammenhang in den Blick nehmen.1
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Lösung mit Nebenwirkungen
Speziell gegen frĂŒhzeitigen Samenerguss wurde das Medikament Priligy entwickelt. Es wirkt einem Antidepressivum Ă€hnlich mit einem Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, der laut einer Studie den Höhepunkt im Idealfall bis zu zwei Minuten hinauszögert. FĂŒr LeidgeprĂŒfte ein wesentlicher Zeitgewinn beim Geschlechtsakt.
Es gibt allerdings eine Kehrseite, und die heiĂt Nebenwirkungen: So bekommt man es bei dem Dapoxetin genannten Wirkstoff unausweichlich auch mit den Folgen eines Antidepressivums zu tun – wozu auch ein temporĂ€rer Libidoverlust zĂ€hlen kann, der dann gar keine Ejakulation mehr zulĂ€sst.
Auch Benommenheit, Schwindel und Herzrhythmusstörungen können auftreten.2
Verwendete Literatur und weitere Quellen
- 1 Studie von Pour et al. (2014) The frequency of premature ejaculation in patients with irritable bowel syndrome: https://www.researchgate.net/publication/287875557_The_frequency_of_premature_ejaculation_in_patients_with_irritable_bowel_syndrome
- 2 Details zu Priligy: https://www.test.de/Potenzprobleme-Diese-Mittel-koennen-helfen-1801926-1801930/