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Darmerkrankung

Morbus Crohn oder Colitis lcerosa

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) werden häufig als Reizdarm (fehl)diagnostiziert. Man sollte aber immer im Hinterkopf haben, dass es noch andere Ursachen für die Magenbeschwerden geben kann.

Zwei davon stellen wir in diesem Artikel vor: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

Was hilft bei Reizdarm wirklich?

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Die Symptome von Morbus Crohn können denen eines Reizdarms sehr ähnlich sein, denn auch hier treten Durchfall, Verstopfung und Bauchschmerzen auf.

Im Unterschied zum Reizdarm lassen sich bei Morbus Crohn allerdings strukturelle Veränderungen des Darms feststellen, die sich u.a. durch Blutungen, Fieber oder Entzündungen äußern.

Bei der Colitis ulcerosa ist die Entzündung des Dickdarms ausschlaggebend. (Die griechische Endung -itis ist in der Medizin übrigens ein sprachlicher Verweis auf eine Entzündung.)

Sie wird begleitet von episodisch auftretenden Bauchschmerzen und blutigem Durchfall.

Beide Erkrankungen können mit Gewichtsverlust und Unterernährung einhergehen.  

CED treten zumeist im Alter von 14-24 Jahren auf, aber auch ältere Menschen sind vor der Erkrankung nicht gefeit. Besonders anfällig ist die Bevölkerung in Nordeuropa und im angelsächsischen Raum.

Insbesondere Morbus Crohn ist bekannt als Erbkrankheit, aber auch eine Empfänglichkeit für Colitis ulcerosa hat häufig genetische Gründe.

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Die Diagnose von Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa ist nicht immer einfach. Wie auch bei der Erkennung des Reizdarmsyndroms versucht der behandelnde Arzt, andere Erkrankungen zunächst auszuschließen.

Infrage kommen hier etwa bakterielle Infektionen wie auch bestimmte Geschlechtskrankheiten. Entsprechende Tests können Aufschluss geben:

Zentral für die Diagnose einer Infektion ist die Stuhlprobe; wahrscheinlich ist auch die Entnahme einer Gewebeprobe – einer sogenannten Biopsie -, um Licht ins entzündete Darmdunkel zu bringen.

Ebenfalls möglich bei der Ursachenfindung sind der Einsatz von CT, MRT und Röntgenaufnahmen. 

Die Behandlung von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa kann die Beschwerden stark reduzieren. Zwar ist die Erkrankung an sich nicht heilbar, aber eine breite Auswahl an Medikamenten schafft Linderung.

Diese helfen, die Entzündungen zu hemmen oder Symptome abzuschwächen. Liegt Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa in sehr schwerer Form vor, kann allerdings auch ein operativer Eingriff notwendig werden. 

Neben Arzneien und OPs kann gleichsam die Diät ein Türöffner zu einer verbesserten Lebensqualität sein.

Kohlenhydrat-Reduktion oder insgesamt gesündere Ernährung (zum Beispiel weniger verarbeitete Lebensmittel) können manchmal hilfreich sein, viele Mediziner und Studien bewerten die Wirksamkeit dieser Ansätze allerdings skeptisch.

So sehen einige den Einsatz von Stressmanagement-Methoden als erfolgversprechender an. 

Hilft Cannabis bei CED?

15% der Morbus-Crohn- und Colitis-ulcerosa-Patienten in Nordamerika nehmen Cannabis gegen ihre Beschwerden.

Dieser hohe Wert kommt nicht von ungefähr: Die Zahl der Studien, die zuletzt die Wirksamkeit von Cannabisprodukten bei CED bestätigten, ist stark gestiegen. 

Das Geheimnis der Cannabis-Effizienz liegt an einer Eigenheit des menschlichen Körpers, die Medizinern noch gar nicht so lange bekannt ist: Alle unsere Zellen besitzen sogenannte Cannabinoid-Rezeptoren.

Im Darm sind es die beiden Rezeptoren CB1 und CB2. Erst einmal aktiviert, lindern sie darmbezogene Beschwerden wie Magenkrämpfe, Durchfall oder Verstopfung.

Ein gesunder Darm besitzt die vom Körper selbst produzierten, sogenannten Endocannabinoide.

Bei Menschen mit CED werden diese Endocannabinoide allerdings von Immunzellen attackiert, was unseren Darm in ein Kriegsgebiet verwandelt, in dem es immer wieder rumort – daher die CED-typischen Symptome.

Führt man dem Körper nun neue Cannabinoide zu, wirkt das wie eine Friedensmission.

Die frischen Cannabinoide binden sich wieder an die Darmrezeptoren – die Beschwerden werden gelindert.

So viel zur biologischen Komponente. Für Betroffene bedeutet das vor allem drei Dinge:

  • CED-Patienten können mithilfe von Cannabisprodukten ihre Medikamente reduzieren 
  • Cannabis-Produkte verbessern die Lebensqualität von CED-Patienten
  • Seit 2011 können sich stark Betroffene auf Antrag Cannabis vom Arzt verschreiben lassen

Neben dem aufwendigen Verfahren, staatlich kontrolliertes Cannabis zu erwerben, gibt es auch andere legale Methoden, um bei sich selbst eine Cannabiskur auszuprobieren. 

Cannabis selbst besteht in erster Linie aus THC, dem psychoaktiven Stoff, der zum Rausch führt, und CBD, einer nicht psychoaktiven Substanz, die in Deutschland frei im Handel zu erwerben ist.

Natürlich muss man hier ebenso darauf achten, seriöse Anbieter zu erwischen. Aber dann ist CBD in seiner üblichen Tropfen- oder Ölform bereits seit mehreren Jahren auch hierzulande ein beliebter Helfer in der Not bei CED-Patienten.  

Wichtig: Bitte kaufen Sie nicht irgendein CBD-Öl im Internet. Hier gibt es einfach zu viele schwarze Schafe.
Einen Anbieter den wir bedenkenlos weiterempfehlen können und der bei unseren Mitglieder besonders beliebt ist, ist Nordic Oil.

Mehr zu den CBD-Produkten von Nordic Oil finden Sie auf der Webseite: www.nordicoil.de

Renate Becker – Reizdarmselbsthilfe

Renate Becker

Gründerin reizdarmselbsthilfe.org

Frau Becker hat das Selbsthilfe-Portal „Reizdarmselbsthilfe“ gegründet und freut sich auf Ihre Fragen und Kommentare an info[at]reizdarmselbsthilfe.org.

Quellen

  • https://www.navigator-medizin.de/morbus_crohn_colitis_ulcerosa/die-wichtigsten-fragen-und-antworten-zu-morbus-crohn/symptome/689-wie-unterscheiden-sich-reizdarm-und-morbus-crohn.html
  • https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/verdauungsst%C3%B6rungen/chronisch-entz%C3%BCndliche-darmerkrankungen-ced/%C3%BCbersicht-%C3%BCber-chronisch-entz%C3%BCndliche-darmerkrankungen-ced
  • https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29538683
  • https://www.feuer-im-darm.de/morbus-crohn-cannabis-kann-symptome-lindern/
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED)