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Darmerkrankung

Was ist Morbus Crohn?

Morbus Crohn ist – leider – ein treuer Begleiter. Bis heute gibt es keine Heilmethode für die chronische Darmentzündung.

Die Problemzonen der Krankheit liegen zumeist im unteren Abschnitt des Dünndarms, im Dickdarm oder treten in beiden auf.

Grundsätzlich kann Morbus Crohn jedoch jeden Abschnitt im Verdauungstrakt befallen.1 Betroffene leiden häufig unter einem quälenden Durchfall (teils blutig) und Magenkrämpfen, dazu können sich Fieber, Gewichts- und Appetitverlust gesellen.

Diese Symptome treten in der Regel in Schüben auf. Ein Schub kann mehrere Wochen dauern, aber auch nur wenige Tage. Was genaue die Episoden auslöst, ist noch nicht bekannt; genauso wenig, warum die Krankheit zu verschiedenen Zeiten in unterschiedlicher Intensität wiederkehrt.

Bei besonders starken und langanhaltenden Schüben ist häufig eine operative Entfernung des befallenen Darmstücks die letzte Möglichkeit, den Patienten von den Schmerzen zu befreien. Nichtsdestotrotz treten Morbus-Crohn-Attacken auch noch nach einer OP auf.2

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Auslöser für Morbus Crohn

Was der Auslöser für Morbus Crohn ist, ist immer noch Gegenstand der Forschung. Einige – mitunter kuriose – Feststellungen, wer hauptsächlich betroffen ist, konnten jedoch schon gemacht werden. So ist die Krankheit vor allem in nordeuropäischen Breitengraden und im angelsächsischen Raum vertreten.

Besonders anfällig für eine Ersterkrankung sind Menschen im Alter zwischen 14 und 24 Jahren. Morbus Crohn kann jedoch auch wesentlich später auftreten.

Rauchen erhöht die Chance auf eine chronisch entzündliche Darmerkrankung wie Morbus Crohn deutlich3; ebenso gibt es Anzeichen dafür, dass orale Verhütungsmittel (bspw. die Pille) die Darmgesundheit negativ beeinflussen.

Am Rad der Wahrscheinlichkeit dreht allem Anschein nach auch die Herkunft: Eine Studie fand heraus, dass Menschen aus höheren sozioökonomischen Schichten eher von Morbus Crohn betroffen sind. Eine Erklärung dafür blieb die Untersuchung allerdings schuldig.

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Aus anderen Quellen geht hervor, dass Menschen, die gestillt wurden, möglicherweise überhaupt nicht von chronischen Darmentzündungen betroffen sind. Nicht zuletzt ist Morbus Crohn eine Erbkrankheit, die von Generation zu Generation weitergegeben werden kann.4

Ausbruch der Krankheit

Wie es im Körper genau zum Ausbruch der Krankheit kommt, ist ebenfalls nicht abschließend geklärt. Mediziner vermuten aber, dass eine Fehlfunktion des Immunsystems zu einer Überreaktion führen kann.

Dadurch versucht das Immunsystem, bestimmte, eigentlich gesunde Bereiche des Darms mit Entzündungen “auszuräuchern”, um vermeintliche Schädlinge loszuwerden. Die chronischen Entzündungen führen dann zu den bekannten Symptomen.5

Wie weiter oben bereits erwähnt, ist Morbus Crohn eine unheilbare Krankheit. Die Behandlung der Beschwerden legt daher das Augenmerk darauf, die bestehenden Schmerzen zu lindern und die Intensität der Schübe abzuschwächen. 

Diagnose

Zuallererst steht aber die Diagnose. Bei CED (Chronisch entzündlichen Darmerkrankungen) gilt: Der behandelnde Arzt schließt andere Ursachen für die Beschwerden zunächst aus – etwa eine Infektion oder einen Krebs.

Dazu wird im Regelfall eine Koloskopie (Darmspiegelung) durchgeführt, häufig begleitet von einer Biopsie (Gewebeprobenentnahme), Stuhlprobenentnahme und bildgebenden Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT.

Auch eine Endoskopie (Spiegelung innerer Organe, in diesem Fall des Dünndarms) wird mithilfe von Videokapseln durchgeführt. Wichtig: Morbus Crohn erhöht das Darmkrebsrisiko. Es ist also wichtig, als Betroffener regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen.6

Abgrenzung zu Reizdarm und zu anderen CED

Bei der Diagnose muss auch abgegrenzt werden zu anderen CED, wie etwa dem Reizdarm-Syndrom oder Colitis ulcerosa, deren Symptome sich häufig mit denen von Morbus Crohn überschneiden. Beim Reizdarm-Syndrom liegt allerdings keine strukturelle Veränderung des Darmtraktes vor, während bei Colitis ulcerosa zumeist das Rektum, also ein Teil des Enddarms befallen ist, was bei Morbus Crohn wiederum nur selten der Fall ist. 

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Ein weiterer Faktor bei der Diagnose ist die Feststellung, welcher Teil des Darms (oder welche Teile) von Morbus Crohn befallen sind.

Bisherige Untersuchungen haben festgestellt, dass bei gut einem Drittel der Betroffenen der untere Abschnitt des Dünndarms entzündet ist, bei jedem fünften Morbus-Crohn-Patienten der Dickdarm Probleme bereitet und fast die Hälfte der Menschen mit Beschwerden Entzündungsherde sowohl im Dünn- als auch im Dickdarm haben. 

Behandlung

Bei der Behandlung von Morbus Crohn kommen zur Schmerzlinderung verschiedene Medikamente zum Einsatz: 

  • Gegen Krämpfe und Durchfall: Loperamid, Diphenoxylat, Codein oder Spasmolytika; Methylzellulose oder Flohsamen
  • Gegen Entzündungen: Um Symptome schon im Keim zu ersticken, kann auch bei der Abheilung der Entzündungen angesetzt werden: Als Mittel der Wahl gelten hier sogenannte Aminosalizylate – bspw. Sulfasalazin, Balsalazid, Olsalazin oder Mesalamin. 

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  • Gegen Fieber (und Durchfall): Arzneien wie Prednison/Prednisolon helfen bei Fieber und steigern das Allgemeinwohlsein. Die sogenannten Kortikosteroide können jedoch zu erheblichen Nebenwirkungen führen. 
  • Immunsuppressiva: Das Immunsystem zu dämpfen ist vor allem für Menschen eine Möglichkeit, bei denen andere Behandlungsmethoden nur wenig bzw. gar nicht anschlagen. Immunsuppressiva wie Methotrexat, Azathioprin oder Mercaptopurin brauchen zwar bis zu drei Monate, um zu wirken, verbessern dann die Symptome jedoch erheblich.

    Gleichzeitig reduzieren sie den Bedarf an Kortikosteroiden. Immunsuppressiva lassen die von Morbus Crohn verursachten Fisteln im Darm abheilen. Auf der Kehrseite können diese Medikamente allerdings schwere Nebenwirkungen haben, vor allem die Nieren werden häufig in Mitleidenschaft gezogen. Auch Probleme mit Lunge, Leber und Bauchspeicheldrüse können auftreten, genauso wie Übelkeit und Erbrechen. Methotrexat darf nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden.7
  • Biologika: Biologika werden eingesetzt, wenn Patienten auf andere Medikamente wenig bis gar nicht ansprechen. Sie werden zumeist bei schwereren Fällen von Morbus Crohn eingesetzt. Infliximab ist ein Tumornekrosefaktorhemmer und beeinflusst als solcher das Immunsystem. Auch hier können die Nebenwirkungen stark sein und u.a. auch das Krebsrisiko erhöhen.
  • Antibiotika: Antibiotika wie Metronidazol helfen bei Durchfällen und Krämpfen genau wie bei der Abheilung von Fisteln im Afterbereich. 
Ist Cannabis bei Morbus Crohn eine gute Idee?

Hilft Cannabis bei Morbus Crohn? 

Viele Studien bestätigen mittlerweile die Wirksamkeit von Cannabis bei CED und im Speziellen auch bei Morbus Crohn.

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Grund für die Effizienz der Cannabinoide sind wahrscheinlich die beiden Darmrezeptoren CB1 und CB2, die bei gesunden Menschen durch körpereigene Cannabinoide (sogenannte Endocannabinoide) aktiviert werden.

Bei Menschen mit Morbus Crohn führt die Überaktivität von Immunzellen aber zu einer Zerstörung der Endocannabinoide.

Der Konsum von Cannabisprodukten flutet neue Cannabinoide in den Darm, die anstelle der Endocannabinoide an den CB1- und CB2-Rezeptoren andocken können.

Sind diese erst einmal aktiviert, führt das zu einer Linderung der typischen Reizdarm- und/oder Morbus-Crohn-Symptome. 8

In Deutschland ist herkömmliches Cannabis bekanntlich verboten. Grund dafür ist der psychoaktive Stoff THC, der für den berüchtigten Rausch verantwortlich ist.

CBD hingegen wirkt im Morbus-Crohn-befallenen Körper ebenfalls als Schmerzkiller, ist aber nicht psychoaktiv, führt also rauschlos ins peinfreie Glück.

CBD ist in Deutschland legal erhältlich – häufig in Form von Tropfen oder Öl. Eine Behandlung mit CBD ist also auf jeden Fall empfehlenswert, da viele klinische Studien mittlerweile die Wirksamkeit belegen.9

Wichtig: Bitte kaufen Sie nicht irgendein CBD-Öl im Internet. Hier gibt es einfach zu viele schwarze Schafe.
Einen Anbieter den wir bedenkenlos weiterempfehlen können und der bei unseren Mitglieder besonders beliebt ist, ist Nordic Oil.

Mehr zu den CBD-Produkten von Nordic Oil finden Sie auf der Webseite: www.nordicoil.de

Renate Becker – Reizdarmselbsthilfe

Renate Becker

Gründerin reizdarmselbsthilfe.org

Frau Becker hat das Selbsthilfe-Portal „Reizdarmselbsthilfe“ gegründet und freut sich auf Ihre Fragen und Kommentare an info[at]reizdarmselbsthilfe.org.